Patellaspitzensyndrom

Patellaspitzensyndrom – Wissenswertes über Behandlung und Vorbeugung

Von einem Patellaspitzensyndrom ist die Rede, wenn die Sehne der Kniescheibe durch eine starke oder ungewohnte Beanspruchung stark gereizt wird. In der Folge entstehen Schmerzen, die von den Betroffenen dauerhaft wahrgenommen werden.

Meistens ziehen sich Sportler Verletzungen zu, welche zu einem Patellaspitzensyndrom führen. Hier sind nicht ausschließlich Profisportler im Basketball, Volleyball oder Fußball gemeint, sondern auch Hobbysportler. Besonders häufig treten Symptome auf, wenn sich Menschen beim Tennis oder anderen Ballsportarten stark verausgabt haben. Der Grund: Bei diesen Aktivitäten kommt es zu schnellen Richtungswechseln und generell zu ruckartigen Bewegungen im Bereich der Beine und speziell des Knies.

Diese Symptome treten beim Patellaspitzensyndrom auf

Viele Betroffene nehmen den Schmerz im Knie dauerhaft und durchgehend wahr, andere nur bei Belastung. Bei manchen Menschen verschwindet der Schmerz sogar kurze Zeit nach der Aufwärmphase und ist erst Stunden nach dem Training wieder spürbar. Handelt es sich um ein sehr fortgeschrittenes Stadium, bleibt der Schmerz so lange bestehen, bis das Knie wieder entlastet wird. Bei manchen Patienten schmerzt das betroffene Knie dann nicht mehr nur während des Sports, sondern auch beim normalen Gehen, Treppensteigen und bei Bewegungen aller Art.

Weil die Schmerzen am Anfang eher leicht sind und nach dem Sport wieder verschwinden, nehmen viele Betroffene das Problem nicht ernst. Erst wenn die Schmerzen chronisch oder zumindest während des Sports stärker werden, gehen sie zum Arzt. Es können beide Knie oder nur ein Knie betroffen sein.

Die Diagnosestellung beim Patellaspitzensyndrom

Meistens sind die Symptome typisch und der Arzt kann bereits erahnen, welches Problem mit dem Knie vorliegt. Da es sich beim Patellaspitzensyndrom nicht um eine seltene Erkrankung handelt, untersuchen vor allem Sportmediziner die Betroffenen recht früh während der Diagnosestellung entsprechend. Besteht ein mittlerer bis starker Druckschmerz unterhalb der sogenannten Kniescheibenspitze, sind sich Mediziner schnell sicher: Der Patient leidet unter dem Patellaspitzensyndrom – auch unter dem englischen Begriff „Jumpers Knee“ bekannt.

Liegt der Verdacht erst einmal vor, muss die anfängliche Diagnose mit Hilfe von bildgebenden Verfahren oder einer genaueren Untersuchung bestätigt werden. Meistens wird eine Sonografie – von Laien als Ultraschall bezeichnet – durchgeführt. Wenn nötig, folgt darauf noch ein MRT, um ganz sicherzugehen. Wie weit fortgeschritten das Patellaspitzensyndrom ist, lässt sich meistens erst bei der Kernspin Untersuchung sicher feststellen.

So wird das Patellaspitzensyndrom behandelt

Meistens empfehlen Ärzte, die Muskeln in den Beinen regelmäßig zu dehnen. Zudem sollten sich Sportler vor dem Sport ausgiebig aufwärmen. Stellen Sie dann bereits fest, dass das Knie schmerzt, muss das Training vertagt werden. Die Belastung der Knie sollte nicht von jetzt auf gleich erfolgen, sondern sie wird erst nach und nach gesteigert. Manche Sportmediziner empfehlen auch spezielle Einlagen, die dabei helfen, die Gelenke nachhaltig zu schonen. Eine Operation ist in den meisten Fällen nicht nötig, wenn sich Patienten an die Empfehlungen ihres Arztes halten. Dazu gehört auch, dass sich die Knie ausreichend regenerieren dürfen, indem zumindest vorübergehend auf die belastende Sportart verzichtet wird.

Alle Maßnahmen, die dem menschlichen Stoffwechsel zuträglich sind, werden als sinnvoll erachtet. Deshalb verschreiben viele Ärzte Kältebehandlung und Wärmebehandlungen oder raten dem Patienten dazu, hin und wieder in die Sauna zu gehen. Auch die Elektrostimulation kann dabei helfen, die Schmerzen nach und nach zu lindern. In einigen Fällen klingen die Schmerzen so weit ab, dass die Knie wieder normal belastet werden können.

Massagen durch Profis können ebenfalls dabei helfen, das Patellaspitzensyndrom loszuwerden. Wenn der Arzt diese verschreibt, sollte darauf geachtet werden, dass sie erstens in regelmäßigen Abständen und zweitens häufig genug durchgeführt werden. Stellt sich keine Besserung ein, sollten Patienten nicht sofort aufgeben. Die klassische Krankengymnastik kann ebenso helfen wie eine gezielte manuelle Therapie durch den Mediziner. Auch hier entscheidet in der Regel der behandelnde Mediziner, was am besten zu den Beschwerden passt.

Die Stoßwellentherapie kann entweder in Kombination mit anderen Möglichkeiten der Behandlung oder separat gegen das Patellaspitzensyndrom helfen. Weil Menschen unterschiedlich sind, schlägt nicht jede Behandlung bei jedem Patienten gleich gut oder schnell an.

Das kann man selbst gegen das Patellaspitzensyndrom tun

Gegen derartige Schmerzen in den Knien können Patienten natürlich auch selbst und ohne die konkrete Anweisung des Arztes etwas machen. Allerdings sollten die Maßnahmen vorher mit dem Mediziner abgesprochen werden. Generell ist es sicherer, wenn eine konkrete Diagnose vorliegt. Nur so kann ausgeschlossen werden, dass die Schmerzen keine ganz andere Ursache haben.

Während dem Sport sollten Betroffene Bandagen tragen. Diese stützen das Knie und sorgen dafür, dass es weniger stark verdreht wird. Zudem wird eine geradere Ausrichtung zwischen Oberschenkel und Unterschenkel angestrebt. Ergänzend können spezielle Einlagen gekauft werden, welche direkt in die Sportschuhe gelegt werden. Diese sorgen dafür, das Sprünge gedämpft werden. Wer starke Schmerzen hat, sollte die Bandagen und die Einlagen nicht nur während des Sports, sondern auch bei anderen Aktivitäten tragen.

Die schmerzenden Knie können auch mit Pflanzenauszügen – also Ölen oder pur – behandelt werden. Wirken diese entzündungshemmend, kann das den Schmerz lindern ohne Nebenwirkungen. Eisbeutel oder kalte Wickel wirken ebenfalls schmerzhemmend, weil sie die Durchblutung fördern. Die Selbstheilungskräfte des Körpers werden aktiviert. Auf Tonerde kann helfen und wird von einigen Betroffenen als Packung direkt auf dem Knie angewendet.

So kann man dem Patellaspitzensyndrom vorbeugen

Wer die Muskeln gerade im Bereich der Beine, aber auch im gesamten Körper stärkt, der entlastet die Gelenke maßgeblich. Dafür ist es wichtig, nicht nur einseitig zu trainieren. Zudem sollte man vor dem Sport die Beine dehnen und sich ausgiebig aufwärmen. Das alles kostet Zeit und Mühen, kann jedoch vor einem Patellaspitzensyndrom effektiv schützen. Regelmäßige Bewegung in unterschiedlichen Positionen ist wichtig, damit das Patellaspitzensyndrom entweder gar nicht erst auftritt oder zumindest nicht wieder auftritt.

Vorbeugen kann man dem Patellaspitzensyndrom auch, indem man sich bewusster bewegt. Gerade die kontrollierte Bewegung der Beine während des Laufens oder während Ballsportarten sorgt dafür, dass das Gelenk nicht unnötig verdreht wird. Damit das besser klappt, braucht man ein gutes Körpergefühl. Manchmal bietet es sich an, zusammen mit einem Trainer, Lehrer oder einer anderen Person zu trainieren. Diese kann Sportler auf mögliche Fehler bei der Bewegung hinweisen.

Nach dem Sport und zwischen anstrengenden Trainingseinheiten ist die Regeneration wichtig. Oftmals kann es schon helfen, wenn Sportler einen oder besser zwei Tage Pause machen, während der sie der belastenden Sportart nicht nachgehen.