Zahnimplantate

Risiken und Nebenwirkungen bei Zahnimplantationen

Zahnimplantate können aus verschiedenen Gründen für Patienten infrage kommen. Karies führen bei Nichtbehandlung oft dazu, dass ein Zahn von innen verfault, sodass dieser gezogen werden muss. Die Folge, eine ästhetisch unschöne Zahnlücke. Um diese Lücke zu schließen, können geeignete Zahnimplantate aus Titan oder Keramik eingesetzt werden. Auch wenn dies auf den ersten Blick erfolgversprechend klingt und die Werbungen auf den entsprechenden Seiten im Internet mit reißerisch klingen, birgt der medizinische Eingriff auch Risiken. Es ist daher wichtig sich vom Zahnarzt fachmännisch beraten zu lassen und sich ausgiebig zu informieren. Diese Artikel gibt einen kleinen Überblick über die Risiken und Nebenwirkungen bei Zahnimplantationen.

Wie funktionieren Zahnimplantate?

Vereinfacht gesagt werden in den Kiefer schrauben- oder zylinderförmige Implantate aus einem biokompatiblem Metall eingesetzt. Oft wird dafür Keramik oder Titan verwendet, denn dieses Material unterscheidet sich farblich kaum von der natürlichen Zahnfarbe. Des Weiteren verfügen diese Varianten für die Zahnimplantation eine hohe Widerstandsfähigkeit, ein gemütliches Kaufgefühl und verursachen kaum allergische Reflexe. Oralchirurgen verschrauben somit eine künstliche Zahnwurzel, die nach Abheilung mit einer Brücke, Zahnprothesen oder wahlweise mit Kronen abgerundet wird. Die Vorteile von Zahnimplantate sind nicht nur die optische Aufwertung des Lächelns, sondern auch die Verhinderung des Rückgangs von Knochengewebe im Kieferbereich. Werden diese nicht immer wieder durch Kauen trainiert, gehen diese mit dem Alter immer weiter zurück. Die festen Zahnimplantate sind jedoch tief im Kiefer verankert, sodass Implantate in dem Fall nicht ausfallen.

Periimplantitis – Entzündung nach der Zahn-OP

Die natürlichen Zähne sind mit dem Zahnfleisch fest verbunden, sodass Bakterien kaum eine Möglichkeit haben sich in Zwischenräume einzunisten und sich ausbreiten. Anders sieht es dagegen bei Zahnimplantate aus Titan oder Keramik aus. Das Zahnfleisch wurde durch die Zahn-OP verletzt und muss sich erst einmal erholen. Nicht selten liegt es anschließend auch nicht so dicht an, wie bei einem natürlichen Zahn. Bakterien haben so deutlich mehr Angriffsfläche und können sich ungeniert ausbreiten. Die Folge sind Entzündungen im Bereich des Zahnimplantates, die sich im Bereich des Zahnfleisches andeuten. Wird dies nicht umgehend behandelt, wird folgend der Knochen angegriffen. Und schlussendlich kann dies dazu führen, dass sich das Implantat nicht festigen kann und es mit der Zeit wieder herausfällt. In der Praxis ist dies der häufigste Fall, weswegen Zahnimplantate aus Titan oder Keramik wieder entfernt werden müssen. Doch verhalten sich Patienten nach einer OP aufmerksam kann die Entzündung des Implantates rechtzeitig erkannt werden. Ein erstes Anzeichen ist Zahnfleischbluten beim Zähneputzen. Verfärbt sich der Schaum der Zahnpasta sehr häufig, ist vorsichtig geboten und ein Zahnarzt sollte aufgesucht werden. Aber auch Symptome, wie fauler Atem, dauerhafte Abgeschlagenheit oder geschwollenes Zahnfleisch sind ernsthafte Anzeichen für eine Entzündung.

Welche Risiken existieren noch?

Die Verbraucherzentrale hat über 100 Webseiten analysiert und erschrocken festgestellt, wie unvorsichtig mit dem Thema Zahnimplantation umgegangen wird. Es handelt sich um moderne Zahnmedizin, die breites Wissen in diesem Bereich nötig macht. Nicht selten geben die entsprechenden Seiten an, dass die chirurgischen Eingriffe absolut nötig sowie risikoarm sind. Vergessen wird jedoch, dass Nerven, Blutgefäße oder auch Nebenzahnwurzeln beschädigt werden können. Dies macht es unabdingbar sich ausführlich mit Experten auf diesem Gebiet zu unterhalten. Zudem ist vielen nicht bewusst, dass die Krankenkasse diesen Eingriff nicht vollständig übernimmt. Somit müssen Zahnimplantate, sofern keine Privatversicherung vorliegt, selbst bezuschusst werden. Darunter fallen auch die weiteren nötigen Nachbehandlungen. Auffällig ist jedoch eine Umfrage der Verbraucherzentrale. Unter 600 Befragten aus NRW mit einem Zahnimplantat geben 90 % an, dass sie sich allerdings jederzeit wieder für einen Eingriff dieser Art entscheiden würden. 34 % wünschen sich jedoch eine bessere Aufklärung über die Risiken und Kosten der Zahn-OP.

 

Über den Autor:

Zahnarzt Leipzig | Dr. med. dent. Elisa Krafft und Dr. med. habil. Wolfram Knöfler sind Experten auf dem Gebiet der Zahnimplantate in Leipzig. Dr. Knöfler hat über 30 Jahre Erfahrung und auch bereits Fachliteratur im Bereich der Implantologie veröffentlicht.